Strategisches Netz

Strategisches Netz 2040

Die Planung des Strategischen Netzes basiert auf dem Szenariorahmen Schweiz sowie den darin zugewiesenen ENTSO-Szenarien. Sie sind die wesentlichen Eingangsgrössen für den Netzplanungsprozess. Der Szenariorahmen Schweiz beinhaltet für jede Erzeugungstechnologie und jede Verbrauchergruppen für die Jahre 2030 und 2040 nationale Zielwerte. Zusätzlich erhält Swissgrid von den SBB sowie den Verteilnetz- und Kraftwerksbetreibern, die direkt am Übertragungsnetz angeschlossen sind, Informationen zur regionalen Entwicklung von Produktion und Verbrauch innerhalb der Schweiz. Die Verteilnetzbetreiber (VNB) der Netzebene 3 haben zusammen mit Swissgrid in diesem Regionalisierungsprozess definiert, wie die Vorgaben zu Produktion und Verbrauch aus dem Szenariorahmen auf die einzelnen Netzknoten, also Anschlusspunkte an das Übertragungsnetz, herunterzubrechen sind.

Nach der Genehmigung des Szenariorahmens Schweiz durch den Bundesrat Ende 2022 hat Swissgrid mit der Aktualisierung ihres Mehrjahresplans für die langfristige Netzplanung, dem sogenannten «Strategischen Netz» gestartet. Das «Strategische Netz 2040» beschreibt und begründet den festgestellten Netzentwicklungsbedarf für das Zieljahr 2040. Nach neun Monaten muss Swissgrid das «Strategische Netz 2040» der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) zur Prüfung vorlegen, welche ebenfalls neun Monate dauert. Danach publiziert Swissgrid das «Strategische Netz 2040» voraussichtlich im Jahr 2025 über ihre Kommunikationskanäle.

Das Gesetz sieht vor, dass sich dieser Prozess alle vier Jahre wiederholt.

Netzplanungsprozess

Die Bildung des Strategischen Netzes durch Swissgrid erfolgt in drei Schritten.

Bestimmung Startnetz

Ausgangspunkt für den Netzplanungsprozess ist das sogenannte Startnetz. Dieses europäische Netzmodell beinhaltet alle Netzelemente, die heute in Betrieb sind und die bis 2040 in Betrieb bleiben bzw. noch in Betrieb genommen werden.

Bildung Referenznetz

Mithilfe von Markt- und Netzsimulationen sowie Stresstests wird das sogenannte Referenznetz gebildet. Dies geschieht, indem zum Startnetz neue Schweizer Netzprojekte so lange hinzugefügt werden, bis es in den verschiedenen Szenarien keine relevanten Netzengpässe mehr gibt. Der hierdurch erkannte Netzausbaubedarf wird mit den am Übertragungsnetz angeschlossenen VNB und ausländischen Übertragungsnetzbetreibern koordiniert, damit eine abgestimmte Planung des gesamten Stromnetzes erfolgt.

  • Die Marktsimulation liefert als Resultat den stündlichen Kraftwerkseinsatz pro Gebotszone (ein Land kann aus einer oder mehreren Gebotszonen bestehen) und den resultierenden grenzüberschreitenden Stromaustausch. Die Zielfunktion ist die Deckung der Last in jeder Gebotszone, zu minimalen Erzeugungskosten unter Berücksichtigung der maximalen Grenzkapazität zwischen den Gebotszonen. Die Ergebnisse pro Gebotszone aus der Marktsimulation werden mithilfe des sogenannten Mappings auf die Knoten des europäischen Netzmodells aufgeteilt. Hierdurch sind die stündliche Erzeugung und der Verbrauch pro Netzknoten als Eingangsgrössen für die Netzsimulation bekannt.
  • Für jedes Szenario werden mit dem europäischen Netzmodell Netzsimulationen gerechnet und allfällige Engpässe (n-1 / Spannungsverletzungen) erkannt. Daraus wird die Auslastung der Netzelemente pro Szenario erstellt, und es wird deutlich, an welchen Stellen noch Netzausbaubedarf besteht. Bei der Netzertüchtigung wird stets das NOVA-Prinzip angewandt. Das NOVA-Prinzip steht für Netzoptimierung vor Netzverstärkung vor Netzausbau. Es zielt darauf ab, die Umwelt- und Landschaftseinflüsse durch den Netzausbau so gering wie möglich zu halten.
  • Das um zusätzliche Netzprojekte ergänzte Startnetz wird nun diversen Stresstests (z.B. Mehrfachausfälle, Kurzschlüsse, Frequenz-/Spannungsschwankungen etc.) unterzogen. Sollten die Stresstests einen weiteren Netzertüchtigungsbedarf ergeben, dann werden in diesem Schritt weitere Netzprojekte ergänzt, die das Netz ausreichend robust gegen die denkbaren Extremsituationen machen.

Bildung Zielnetz

Nach Finalisierung des Referenznetzes folgt die Bildung des Zielnetzes. Mithilfe der Kosten-Nutzen-Analyse werden alle zusätzlichen Netzprojekte im Referenznetz bewertet. Die Bewertung jeder einzelnen Netzerweiterungsmassnahme erfolgt sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Umwelt- sowie technischer Perspektive und dient als Bedarfsnachweis. Prinzipiell werden nur die Projekte Teil des Zielnetzes, bei denen der Nutzen überwiegt.

Die Gesamtheit der zusätzlichen Netzprojekte im Zielnetz im Vergleich zum Startnetz ist das Strategische Netz.

Netzplanung in 3 Schritten

Strategisches Netz 2025

Bereits 2015, also vor Inkrafttreten der gesetzlichen Bestimmungen zum Netzentwicklungsprozess, erarbeitete Swissgrid einen Mehrjahresplan für die bedarfsgerechte Modernisierung des Übertragungsnetzes: das «Strategische Netz 2025». Das «Strategische Netz 2025» umfasst zehn Projekte. Die ermittelten Projekte befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung. Die nachfolgende Darstellung bietet dazu eine Übersicht.

Swissgrid konnte einige Projekte aus dem «Strategischen Netz 2025» bereits abschliessen, andere befinden sich in der Projektierungs- oder Realisierungsphase. Damit leistet Swissgrid einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Schweiz.

Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere langwierige Genehmigungsverfahren sowie Verzögerungen wegen Einsprachen oder Gerichtsverfahren dazu führen, dass die Projektierungsphase sehr lange dauern kann.

Für die langfristige Versorgungssicherheit der Schweiz ist ein bedarfsgerecht ausgebautes Netz unerlässlich. Deshalb ist es wichtig, dass Politik, Behörden und die Bevölkerung den Bau dieser zentralen Infrastrukturen unterstützen und die Modernisierung des Übertragungsnetzes durch effiziente Bewilligungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt wird.


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