Der Betrieb des Übertragungsnetzes ist langfristig geplant. Bereits über ein Jahr im Voraus erstellen die Operateure in der Netzleitstelle in Aarau anhand eines Netzmodells eine erste Prognose über die erwartete Netzsituation. Zum Beispiel werden Revisionen und Reparaturen von Kraftwerken oder Leitungen in der Planung berücksichtigt. So haben Ausserbetriebnahmen von Netzelementen Auswirkungen auf die Transportkapazitäten.
Die Planung des Netzbetriebs wird laufend verfeinert. Ein Jahr, einen Monat, eine Woche, zwei Tage sowie einen Tag vor dem Echtzeitbetrieb wird die erwartete Netzsituation immer wieder neu berechnet. Zwei Tage vor dem Betrieb berechnen die Operateure beispielsweise die grenzüberschreitende Kapazität, welche dem Stromhandel zur Verfügung gestellt werden kann. Einen Tag vorher aktualisieren die Operateure ihre Planung anhand der Fahrpläne von Kraftwerken und Stromhändlern. Diese Fahrpläne enthalten sämtliche Stromhandelsgeschäfte im In- und Ausland. Die Netzleitstelle überprüft gemeinsam mit den Netzbetreibern im umliegenden Ausland, ob das Netz und die grenzüberschreitenden Leitungen die produzierten und gehandelten Mengen an Energie übertragen kann, wo Engpässe bestehen und welche Massnahmen notwendig sind.
Die Planung des Betriebs hat das Ziel, das Netz rund um die Uhr stabil und leistungsfähig zu halten. Swissgrid stimmt sich in der Planung frühzeitig mit betroffenen Parteien wie Kraftwerksbetreibern und benachbarten Übertragungsnetzbetreibern ab, um möglichst viel Kapazität auf dem Übertragungsnetz bereitstellen zu können, ohne die Netzsicherheit zu gefährden.