Mensch & Umwelt
Der Bau einer grossen Infrastruktur wie einer Hochspannungsleitung hat Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die Umwelt. Für Swissgrid ist es selbstverständlich, diese Eingriffe in die Landschaft zu kompensieren. Dafür realisiert Swissgrid diverse Naturschutzmassnahmen. Zudem wird die bestehende Leitung demontiert, die heute im Raum Leuk-Susten, Niedergampel, Gampel, Raron, Steg und Baltschieder und Brig mitten durch die Dörfer führt.
Landschaftsbild
Die neue Höchstspannungsleitung wird weiter weg von den Siedlungsgebieten am schattigen Südhang gebaut. Dort verläuft sie im westlichen Teil auf einer Höhe von 600 m.ü.M. bis 1400 m.ü.M., im östlichen Teil bis 1200 m.ü.M. Die Leitung meidet höher gelegene, exponierte Lagen. Sie quert zahlreiche Täler und Gräben, so zum Beispiel den Illgraben, das Nanz- und das Vispertal sowie die Saltinaschlucht. Visuelle Mehrbelastungen ergeben sich im Raum Turtmann sowie bei der Talquerung Visp/Stalden.
Durch den Rückbau der bestehenden Leitung werden besiedelte Gebiete und Freizeitanlagen deutlich entlastet. Diese Leitung führt im Raum Raum Leuk-Susten, Niedergampel, Gampel, Raron, Steg und Baltschieder und Brig mitten durch die Dörfer und behindert diese in ihren Siedlungsentwicklungen. In Visp wird das Siedlungsgebiet am Westhang, im Süden und am Osthang umfahren. Aufgrund der steilen Hanglage führt die neue Leitung oberhalb des Dorfes durch und wird von den umgebenden Wanderwegen stärker einsehbar sein als vom Dorfkern. Südlich von Visp quert die neue Leitung das Vispertal in der Nähe der neuen Autobahnbrücke. Dies ist insbesondere aus Visperterminen einsehbar.
Durch die Bündelung der neuen Leitung mit der bestehenden 220-kV-Leitung Stalden – Visp – Mörel wird das Gebiet um Visp bis nach Bitsch zusätzlich entlastet. In Visp wird die bestehende Leitung Stalden – Lalden vom Abzweigermast in Lalden, via Lonza-Werke bis zum Kreuzungspunkt mit der neuen 380-kV-Leitung zurückgebaut.
Naturschutz
Kurz nach dem Unterwerk Chippis quert die Leitung den geschützten Naturpark Pfynwald. Das Leitungstrassee wird deshalb so schonend wie möglich entlang des Hangfusses geführt. Im Pfynwald werden die beiden Leitungen Chippis – Mörel und Chippis – Stalden auf dem gleichen Trassee gebündelt. Zudem werden Leitungen tieferer Spannungsebenen verkabelt oder gebündelt. Dies entlastet diesen einzigartigen Föhrenwald gegenüber dem heutigen Zustand massiv.
Die Ersatzmassnahmen für den Rodungsersatz werden im Naturpark Pfyn-Finges geleistet. Die Ersatzmassnahmen für die Gewährung der Niederhalteservitute durch den Kanton werden noch ausgearbeitet.
Elektromagnetische Felder
Durch die grössere Entfernung der Leitung zu den Siedlungen wird die Belastung für die Bevölkerung reduziert. Der Grenzwert von 1 μT für elektromagnetische Strahlung wird überall eingehalten oder sogar deutlich unterschritten. Die Lärmbelastung wird mit dem Einsatz neuster Technologien und dem Einsatz von Zweier-Bündeln deutlich reduziert.
Naturgefahren
Mit der Baubewilligung sind strenge Auflagen verbunden. Ein Teil davon ist, dass zusammen mit dem Kantonsgeologen und Ingenieurbüros überprüft wird, ob Schutzmassnahmen bei den Masten notwendig sind. Mögliche Naturgefahren sind Hangrutsche, Murgänge, Lawinen oder Steinschlag. Gegen diese Naturgefahren werden die Masten in gefährdeten Zonen zum Beispiel mit der Verstärkung von Mastfundamenten und der Verankerung, Fangnetzen oder Erddämmen gesichert. Swissgrid überprüft in Abstimmung mit den Behörden, ob Schutzmassnahmen bezüglich Lawinen und Schneerutschungen notwendig sind.