| Medienmitteilung

Stromausfall im Wallis vom 17. Juli 2020

Auslöser war eine Verkettung von technischen und menschlichen Faktoren

Eine Verkettung von technischen und menschlichen Faktoren hat am 17. Juli 2020 zum Versorgungsunterbruch im Wallis geführt. Das zeigen Untersuchungen dieses komplexen Vorfalls.

Im Raum Chippis sind mehrere Projekte im Übertragungsnetz in Umsetzung, die Schutzprüfungen im Unterwerk Chippis (VS) erforderlich machten. Dabei ist es am Freitag, 17. Juli 2020, um 16.23 Uhr, zu einer ungewollten Schutzauslösung des 220-kV-Netzknotens Creux de Chippis gekommen. In der Folge waren die Schaltanlagen in Chippis, Stalden, Zermeiggern, Bitsch und Mörel ohne Spannung, was zu einem regionalen Versorgungsunterbruch im Verteilnetz geführt hat. Trotz des Vorfalles war die Netzstabilität des Schweizer Höchstspannungsnetzes stets gewährleistet.

Die bisherigen Untersuchungen haben ergeben, dass eine Verkettung von technischen und menschlichen Faktoren zum Ereignis geführt haben.

Die Übertragungsnetzkapazitäten in der betroffenen Region reichen für die hohe Stromproduktion der alpinen Wasserkraftwerke während dem Sommer nicht aus. Um die Netzsicherheit und die Übertragungsnetzkapazitäten in der Region zu gewährleisten, muss Swissgrid bereits seit einiger Zeit während rund 15 Wochen im Jahr das Übertragungsnetz in Mörel in Ost-West-Richtung vollständig trennen. Dies führt im Übertragungsnetz zu einer geringeren Störungstoleranz in der Region.

Am 17. Juli 2020 haben geplante Tests von Schutzparametern im Unterwerk Creux de Chippis stattgefunden. Swissgrid hat, wie in solchen Fällen üblich, einen Dienstleister mit diesen Arbeiten beauftragt. Sie wurden von einem spezialisierten Unternehmen und qualifizierten Fachleuten ausgeführt. Während dieser Tests wurde die Anlage nicht in den Revisionsmodus versetzt. Der Schutz hat das Testsignal ungewollt erkannt. So wurde unbeabsichtigt eine Schutzauslösung ausgeführt, wodurch die Schaltanlage im Unterwerk Chippis spannungslos wurde. Kombiniert mit der speziellen Netzsituation waren in der Folge dieser technischen Störung auch die Schaltanlagen in Stalden, Bitsch, Zermeiggern und Mörel vom Spannungsverlust betroffen. Das führte zum regionalen Versorgungsunterbruch im Verteilnetz.

Ab 17 Uhr konnte dank guter Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Netzbetreibern die Stromversorgung schrittweise wiederhergestellt werden. Um 17.23 Uhr waren alle betroffenen Schaltanlagen und Leitungen wieder normal in Betrieb. Bei den fünf betroffenen Verteilnetzbetreibern der untergelagerten Spannungsebenen waren um 18.15 Uhr fast alle Kunden wieder mit Strom versorgt. Solche Vorfälle sind äusserst selten. Das Schweizer Übertragungsnetz zählt zu den sichersten und stabilsten der Welt. Die Schweiz nimmt punkto Versorgungsqualität im gesamteuropäischen Vergleich einen Spitzenwert ein. Gemäss dem Bericht «Stromversorgungsqualität 2019» der ElCom betrug die durchschnittliche Unterbruchsdauer pro versorgten Endverbraucher und Jahr in der Schweiz 19 Minuten, davon sind nur 0,2 Prozent auf das Übertragungsnetz zurückzuführen.

Modernisierung der Netzinfrastruktur erhöht die Versorgungssicherheit

Das Schweizer Übertragungsnetz weist bereits heute strukturelle Engpässe auf, die beseitigt werden müssen, um die Versorgungssicherheit in der gesamten Schweiz zu erhöhen und langfristig zu sichern. Die Problematik von angespannten Netzsituationen im Wallis hat Swissgrid mit den Netzausbauprojekten im «Strategischen Netz 2025» adressiert. Mit der Spannungserhöhung auf 380 kV in den Projekten «Chamoson – Chippis» und «Chippis  – Bickigen» sowie «Chippis – Lavorgo» erhöht sich die Robustheit der gesamten regionalen Netzinfrastruktur von Swissgrid im Wallis und im Tessin, die heute bereits an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit betrieben wird.

Sicherheit hat bei Swissgrid höchste Priorität – für Menschen, Anlagen und Umwelt. Der Safety-First-Ansatz ist auch bei unseren Dienstleistern fest verankert und wird im Alltag gelebt. Wir passen unsere Arbeitsmethoden ständig an und schulen unsere Mitarbeitenden und Subunternehmer kontinuierlich.


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