Netzprojekt Innertkirchen – Mettlen

Damit die erneuerbare Energie aus den Wasserkraftwerken in den Alpen auch künftig zuverlässig ins Mittelland gelangt, ersetzt Swissgrid die rund 61 Kilometer lange Leitung zwischen den Unterwerken Innertkirchen (BE) und Mettlen (Gemeinde Eschenbach, LU). Die bestehende Leitung ist ein Engpass im Schweizer Übertragungsnetz und hat ihre technische Lebensdauer erreicht. Deshalb wird sie durch eine leistungsstärkere Leitung ersetzt.

Ihre Ansprechpartnerin für dieses Netzprojekt

Sandra Bläuer
Sandra Bläuer

Telefon +41 58 580 21 11
info@swissgrid.ch

380-kV-Leitung
380-kV-Leitung
220-kV-Leitung
220-kV-Leitung
Bestehende Leitung
Bestehende Leitung
Unterwerk
Unterwerk
Planungsgebiet
Planungsgebiet

Überblick

  • Die bestehende 220-Kilovolt-Leitung zwischen Innertkirchen und Mettlen ist zum grossen Teil über 70 Jahre alt und muss auf den neusten Stand der Technik gebracht werden.
  • Sie wird durch eine leistungsfähigere, für eine Spannung von 380 Kilovolt vorbereitete Leitung ersetzt. Dies ist nötig, um den Abtransport der wachsenden Stromproduktion aus den Kraftwerken Oberhasli (KWO) sowie den Walliser und Tessiner Wasserkraftwerken ins Schweizer Mittelland zu gewährleisten.
  • Mitte 2021 reichte Swissgrid das Gesuch für den Start des Sachplanverfahrens beim Bundesamt für Energie (BFE) ein.
  • Swissgrid hat drei mögliche Planungsgebiete untersucht: Das Planungsgebiet Glaubenberg im Umfeld der bisherigen Leitung sowie die Planungsgebiete Pilatus (durch das Sarneraatal) und Entlebuch (via Sörenberg durch das Entlebuch). Ende 2022 legte das BFE das Planungsgebiet Glaubenberg fest.
  • Innerhalb dieses Raums erarbeitete Swissgrid Varianten für sogenannte Arbeitskorridore – geografische Räume, in denen die Leitung verlaufen könnte.
  • Eine vom BFE eingesetzte Begleitgruppe mit Vertretern von Bund, Kantonen, Umweltorganisationen und Swissgrid bewertete die Korridore anhand eines Schemas mit den Dimensionen Wirtschaftlichkeit, Technik, Raumentwicklung und Umwelt. Danach gab sie ihre Empfehlung zum Planungskorridor zuhanden des BFE ab.
  • Voraussichtlich Mitte 2026 setzt der Bundesrat das den Korridor für die neue Leitung fest.

Projekt

Warum das Projekt wichtig ist

Die 61 Kilometer lange 220-Kilovolt-Leitung zwischen den Unterwerken Innertkirchen und Mettlen wird durch eine leistungsfähigere, für eine Spannung von 380 Kilovolt vorbereitete, Leitung ersetzt. Sie ist Teil des Strategischen Netzes von Swissgrid und notwendig, um die wachsende Stromproduktion aus den Wasserkraftwerken in Oberhasli (KWO), dem Wallis und dem Tessin ins Mittelland zu transportieren. Die höhere Kapazität und die Verteilung der Energieflüsse auf mehrere Nord-Süd-Achsen stärken die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit – im Einklang mit der Energiestrategie 2050.

Die heutige Höchstspannungsleitung Innertkirchen – Mettlen führt über den Glaubenbergpass.
Die heutige Höchstspannungsleitung Innertkirchen – Mettlen führt über den Glaubenbergpass.

Das Planungsgebiet

Mitte 2021 reichte Swissgrid das Gesuch für den Start des Sachplanverfahrens beim Bundesamt für Energie (BFE) ein. Der Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL) ist das übergeordnete Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes für den Aus- und Neubau von Übertragungsleitungen. Ende 2022 legte das BFE das Planungsgebiet Glaubenberg fest.

Planungsgebiet BFE
Das BFE hat Ende 2022 das Planungsgebiet Glaubenberg festgelegt, weil dieses insbesondere wenig Siedlungsgebiet tangiert, kurz und direkt ist und einen geringen Umwelteinfluss hat.

Korridorempfehlung der Begleitgruppe

Innerhalb dieses Raums erarbeitete Swissgrid Varianten für sogenannte Arbeitskorridore – geografische Räume, in denen die Leitung verlaufen könnte. Dabei ist jeweils die Übertragungstechnologie festgelegt: oberirdische Freileitung, unterirdisches Erdkabel oder eine Kombination beider. Neben technischen und wirtschaftlichen Aspekten stehen auch Umwelt- und Siedlungsschutz im Fokus. Ziel ist eine möglichst verträgliche Lösung für Mensch und Natur.

Eine vom BFE eingesetzte Begleitgruppe mit Vertretern von Bund, Kantonen, Umweltorganisationen und Swissgrid bewertete die Korridore anhand eines Schemas mit den Dimensionen Wirtschaftlichkeit, Technik, Raumentwicklung und Umwelt. Auf dieser Basis sprach sie eine Empfehlung für einen Planungskorridor aus – als Grundlage für den nächsten Schritt im Verfahren: die öffentliche Mitwirkung.

Der von der Begleitgruppe zur Weiterbearbeitung empfohlene Planungskorridor besteht aus zwei Freileitungsabschnitten, einem Tunnelabschnitt im Glaubenberg von Erdbrust (Gemeinde Giswil, OW) bis Gfellen (Gemeinde Entlebuch, LU) sowie der unterirdischen Leitungseinführung in das Unterwerk Inntertkirchen (BE). Der Korridor überzeugt durch die deutliche Entlastung von Siedlungsgebieten – insbesondere jener von Innertkirchen und der Grossteiler Ebene (Giswil).

Planungskorridor
Der von der Begleitgruppe des BFE zur Weiterbearbeitung empfohlene Planungskorridor

Die Begleitgruppe des BFE empfiehlt dem Bundesrat den in der Karte abgebildeten Korridor. Der von Swissgrid im SÜL-Gesuch vorgeschlagene Arbeitskorridor wurde aufgrund einer Begehung vor Ort und diverser Fachgespräche optimiert.

Herausforderung lange Erdkabel

Diese Korridorvariante bringt jedoch, aufgrund des 12 Kilometer langen Kabelabschnitts in einem Tunnel, auch Herausforderungen mit sich. Der Neubau von Erdkabeln ist im Schweizer Übertragungsnetz nur noch in sehr beschränktem Ausmass möglich. Dies zeigt die Kabelstudie Schweiz, die Swissgrid erarbeitet hat. Grund dafür sind die physikalischen Eigenschaften von Erdkabeln, die den stabilen Netzbetrieb und das Beheben von Störungen deutlich erschweren. Eine unkontrollierte Erhöhung des Erdkabelanteils im Höchstspannungsnetz hat negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Schweiz. Bei künftigen Netzprojekten soll deshalb aus einer gesamtheitlichen Perspektive abgewogen werden, ob ein Erdkabel gebaut werden kann. Mehr zur Kabelstudie erfahren Sie in unserem Blogbeitrag «Wenn die Physik der Technik Grenzen setzt».

Sondierbohrungen liefern wertvolle Erkenntnisse

Die Moorlandschaft am Glaubenberg ist streng geschützt – dort dürfen weder Strommasten gebaut noch Kabel im offenen Grabenbau verlegt werden. Deshalb ist für die Leitungsführung nur ein Tunnel mit Erdkabeln möglich. Bisher war über die Geologie im Gebiet Glaubenberg nur wenig bekannt. Swissgrid gab frühzeitig Sondierbohrungen in Auftrag. Diese zeigten: Der Tunnel ist machbar, ohne das Moor zu beeinträchtigen. Swissgrid ist zuversichtlich, dass ein Stollen wie geplant umgesetzt werden kann. Mehr zu den Sondierbohrungen erfahren Sie in unserem Blogbeitrag «Aus gutem Grund».

Enge Verbindung zum Projekt Bickigen – Mettlen

Der nördliche Leitungsabschnitt zwischen den Unterwerken Littau und Mettlen ist nicht Teil dieses Sachplanverfahrens. Er wird im Rahmen des SÜL-Projektes Bickigen – Mettlen überprüft. Mehr dazu auf der Projektseite.

Öffentliche Mitwirkung

Vor der Festsetzung durch den Bundesrat kann im Rahmen des Anhörungs- und Mitwirkungsverfahrens jede private Person Stellung zur Empfehlung der Begleitgruppe nehmen.

Die Projektunterlagen liegen ab dem 21. November 2025 in den jeweiligen Gemeindeverwaltungen für 30 Tage auf. Während dieser Zeit kann jede Privatperson von der öffentlichen Mitwirkung Gebrauch machen und sich an den jeweiligen Wohnkanton wenden:

  • Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern
    Abteilung Kantonsplanung
    Nydegggasse 11/13
    3011 Bern
    kpl.agr@be.ch
  • Amt für Raumentwicklung und Energie
    Abteilung Raumentwicklung
    Flüelistrasse 1
    6060 Sarnen
    mary.sidler@ow.ch
  • Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
    Dienststelle Raum und Wirtschaft
    Raumentwicklung
    Murbacherstrasse 21
    6002 Luzern
    rawi@lu.ch

Die Projektunterlagen sind zudem auch auf der Website des BFE einsehbar.

Die nächsten Schritte

Voraussichtlich Mitte 2026 setzt der Bundesrat den Korridor für die neue Leitung fest. Im Anschluss erarbeitet Swissgrid das Bauprojekt und reicht das Plangenehmigungsgesuch bei der zuständigen Behörde, dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) ein. Danach folgt erneut eine öffentliche Auflage. Im optimalen Fall und ohne Gerichtsverfahren beginnt Swissgrid im Jahr 2032 mit dem Bau der Leitung, welcher etwa 6 Jahre dauern wird. Nach Inbetriebnahme der neuen Leitung wird die bestehende 220-kV-Leitung rückgebaut, womit die Siedlungsgebiete sowie die Moorlandschaft Glaubenberg deutlich entlastet werden.

Der folgende Zeitplan basiert auf dem derzeitigen Planungsstand und stellt das bestmögliche Szenario dar, ohne mögliche Gerichtsverfahren zu berücksichtigen.

SachplanverfahrenAnfang 2023 bis Mitte 2026
Öffentliches MitwirkungsverfahrenEnde 2025
BauprojektMitte 2026 bis Mitte 2029
PlangenehmigungsverfahrenMitte 2029 bis Ende 2031
Bau der neuen Leitung2032 bis 2037
Rückbau der alten Leitung2038

Downloads


Weiterführende Informationen

  • Netztechnologien

    Ob eine Hochspannungsleitung als Freileitung gebaut oder in Form eines Kabels in den Boden verlegt werden soll, wird auf Grundlage objektiver Kriterien entschieden. Deshalb prüft Swissgrid bei jedem Netzprojekt Varianten mit Kabel und Freileitung.

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  • Bewilligungsverfahren

    Swissgrid ist für die Projektierung und Realisierung von Übertragungsleitungen zuständig.

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  • Emissionen

    Unseren Alltag können wir uns ohne zahlreiche elektronische Begleiter und Hilfsmittel kaum mehr vorstellen. Viel weniger sind wir uns allerdings bewusst, dass überall dort, wo Strom vorhanden ist, elektrische und magnetische Felder entstehen: auch bei Produktion, Transport und Verteilung von elektrischer Energie.

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