Sie ist 53,4 Km lang und im grenzübergreifenden Stromsystem ein wichtiges Element auf der Nord-Süd-Achse, die Leitung zwischen Lavorgo im Kanton Tessin und dem italienischen Musignano. Wie alle Freileitungen ist auch diese den Witterungseinflüssen voll ausgesetzt. Schnee, Sonne, Regen, Wind oder Stürme nagen täglich an Fundamenten, Masten, Isolatoren und Leiterseilen. Die Wartung der Anlagen und falls nötig deren Sanierung sind daher äusserst wichtig, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten. Neben dem Betrieb und der Modernisierung des Netzes gehört die Instandhaltung mit zu den wichtigsten Aufgaben von Swissgrid.

Eines der grössten Projekte läuft derzeit im Tessin: Die Wartung der Leitung, die von Lavorgo bis Musignano führt und das Tessin mit Italien verbindet. Auf dem Trassee laufen zwei Leitungen, eine mit 220 kV, die andere mit 380 kV. Im letzten Jahr konnten in diesem Grossprojekt wieder entscheidende Fortschritte erzielt werden.

Grossprojekt von fünf Jahren

Seit Beginn der ersten Etappe der Wartungsarbeiten im Jahr 2016 sind mehr als drei Jahre vergangen. Von Norden Richtung Süden, Etappe für Etappe sind die Arbeiten gut vorangeschritten. Das ist nicht zuletzt auch der Verdienst des Projektleiters Marco Frigerio und des Anlageverantwortlichen Stefano Reinhart. Stefano ist Experte, was Instandhaltung angeht, arbeitet er doch schon seit fast 30 Jahren im Bereich der Wartung von Stromleitungen.

«In den vergangenen Jahren wurden die fast 65 Jahre alten Isolatoren und Ummantelungen ausgetauscht und einige Elemente der Stahlmasten wie Winkel, Auflagen sowie an einigen Stellen auch die Leiter ersetzt», erklärt Stefano. «Um die Masten vor Korrosion zu schützen, wurden die sanierten Stützen anschliessend lackiert. Dank diesen Arbeiten kann die Leitung bis zum Ende ihrer Lebensdauer von durchschnittlich 80 Jahren sicher betrieben werden.»

1/6: Schwindelfrei: Von 60 bis 80 Metern Höhe hat man einen besonders guten Blick auf die Welt. Das sind die Montageteams für aber gewohnt. Sie sind echte Akrobaten, die mit grosser Professionalität Hitze wie Kälte trotzen, um alte oder beschädigte Teile der Leitungen in den geplanten Zeiten auszutauschen.
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Die Abschaltung einer Leitung muss Jahre im Voraus geplant werden.

Stefano Reinhart

Perfekte Organisation der Arbeiten zur Einhaltung der Fristen

Die Leitung ist sehr wichtig, deshalb kann sie nicht einfach für längere Zeit ausgeschaltet und in einem Durchgang komplett saniert werden. Die Arbeiten werden also in Etappen durchgeführt.

Bevor ein Arbeiter überhaupt erst auf einen Masten klettert, muss zunächst sichergestellt werden, dass in der Leitung kein Strom mehr fliesst. Dazu muss Swissgrid mit den europäischen Partnern absprechen, wann die Arbeiten ausgeführt werden können. Dann wird die Leitung dem Plan entsprechend vorübergehend stillgelegt. Keine triviale Sache, wie Stefano Reinhart. erklärt: «Die Abschaltung einer Leitung muss Jahre im Voraus geplant werden. Die für die Durchführung dieser Arbeiten vorgesehene Zeit beträgt einige Wochen pro Jahr. Dieses Zeitfenster muss auch bei Auftreten von unvorhersehbaren Ereignissen eingehalten oder sogar verkürzt werden. Alles muss perfekt funktionieren.»

Die Instandhaltung der Leitung Lavorgo – Musignano ist auf gutem Weg: In den Jahren 2020 und 2021 werden die Arbeiten Richtung Süden fortgesetzt, von der Magadinoebene bis zur Grenze zu Italien. Es stehen noch die Sanierungen der Betonsockel und der Korrosionsschutz an. Das Erdseil wurde bereits ersetzt. Es dient einerseits dem Schutz vor Blitzeinschlägen und andererseits der Kommunikation, da hier Glasfaserleitungen eingezogen sind. 2021 soll dann das Grossprojekt abgeschlossen werden.


Autor

Alessandro Cameroni
Alessandro Cameroni

Communication Manager



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