Neue Fundamente genau auf der Linie

Netz Netzprojekt Chamoson – Chippis

Wenn sich eine Höchstspannungsleitung an die Beschaffenheit des Geländes anpassen muss

Autorin: Marie-Claude Debons


Die 220-kV-Freileitung Fionnay – Riddes von Swissgrid transportiert den produzierten Strom aus dem Wasserkraftwerk Fionnay im Wallis. Dieses Trassee aus den 1950er Jahren durchquert eine bodeninstabile Zone oberhalb der Dörfer Versegères und Prarreyer am rechten Ufer der Dranse im Weiler «Le Diablay» im Val de Bagnes. Geodätische Messungen, die an diesem Trassee über einen Zeitraum von 25 Jahren durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Masten 26 und 27 abrutschen und ersetzt werden müssen. In einer Entfernung von etwa 15 m von den bestehenden Masten werden derzeit zwei neue Masten in der Leitungsachse errichtet.

Blick auf das Val de Bagnes
1/2: Blick auf das Val de Bagnes
Verstärkung der Mauern der neuen Fundamente
2/2: Verstärkung der Mauern der neuen Fundamente

Fundamente durch verbesserte Betonbalken gesichert

Die meisten Höchstspannungsleitungen der Schweiz befinden sich in Naturgefahrenzonen, die oft schwer zu umgehen sind. Da bleibt nur eine Lösung: auf die Beschaffenheit der Örtlichkeiten eingehen. Jeder Maststandort wird daher untersucht und je nach Gefährdung werden spezifische technische Lösungen umgesetzt. Die Fundamente der beiden neuen Masten 26 und 27 im Weiler «Le Diablay» werden in einer bodeninstabilen Zone errichtet. Sie sind daher entsprechend der spezifischen Beschaffenheit des Standorts ausgelegt. Die vier Sockel der beiden Masten wurden mit 20 m³ Stahlbeton pro Sockel verstärkt und reichen bis in eine Tiefe von 6 m. Zusätzlich werden sie durch quadratisch und kreuzförmig angeordnete Stahlbetonbalken verbunden. An der Beschaffenheit des Geländes ist zwar nichts zu ändern, doch begrenzt diese Verbindungstechnik unterschiedlich gerichtete Bewegungen der vier Sockel. Dieser Bereich wird weiterhin vermessen, doch werden die neuen Masten 26 und 27 der Höchstspannungsleitung Fionnay – Riddes so ausgelegt, dass sie der Beschaffenheit des Geländes gewachsen sind. Die Tiefbauarbeiten laufen seit März 2021. Im Sommer werden dann die Masten montiert und die Leiterseile (Kabel) eingezogen. Die Höchstspannungsleitung Fionnay – Riddes soll Anfang November 2021 mit zwei neuen Masten wieder in Betrieb genommen werden.

Details der Fundamentkonstruktion in Bereichen mit Bodeninstabilität
Details der Fundamentkonstruktion in Bereichen mit Bodeninstabilität

Von Lawinen bis zum Steinschlag

Swissgrid legt den Fokus auf die Bewältigung von Risiken, die mit Naturgefahrenzonen verbunden sind. Seit Jahren arbeiten zahlreiche Ingenieurinnen und Ingenieure unterschiedlicher Fachrichtungen an gezielten Massnahmen zur Anpassung des Übertragungsnetzes an die Schweizer Bodenverhältnisse. Die Gefahren sind ebenso vielfältig wie die Gegenmassnahmen. Von einer Lawinenmauer, die oberhalb eines Strommastes errichtet wird, um einen potenziellen Schneerutsch umzulenken, über Steinschlagnetze, die Felsbrocken zurückhalten, die von einer Klippe stürzen könnten, bis hin zu einem Damm, der einen Murgang aufhalten soll, suchen unsere Fachleute ständig nach Lösungen zum Schutz des Übertragungsnetzes. Denn das Elektrizitätsnetz gehört zu den kritischen Infrastrukturen unseres Landes. Es muss tadellos funktionieren, denn das Übertragungsnetz ist das Rückgrat der Versorgungssicherheit unseres Landes.

Das Fundament des neuen Masts 27
1/2: Das Fundament des neuen Masts 27
Installation eines Steinschutznetzes auf einer Baustelle an der Strecke Chamoson - Chippis
2/2: Installation eines Steinschutznetzes auf einer Baustelle an der Strecke Chamoson - Chippis

Autorin

Marie-Claude Debons
Marie-Claude Debons

Senior Communication Manager


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