Im Tessin, zwischen Manno und Mendrisio, verläuft eine 150-kV-Leitung von Swissgrid, die für die Versorgung des Sottoceneri von entscheidender Bedeutung ist. Die in der Umgebung des Luganersees gelegene Leitung wurde auf dem Abschnitt zwischen Morcote und Brusino umfassend revidiert. Auf demselben Trassee befindet sich auch eine 66-kV-Stromleitung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 hat die SBB ihre Leitung revidiert und zwischen März und Oktober 2025 ersetzte Swissgrid ihre in den 1980er-Jahren am Seegrund verlegten Kabel auf einer Strecke von rund 2,8 Kilometern. Mit Projektleiter Mauro Dolfini ziehen wir Bilanz über das Projekt.
Mauro, kannst du uns die Bedeutung des Projekts zum Austausch der Leitungen zwischen Morcote und Brusino erläutern?
Elektrizität ist das Lebenselixier einer modernen Gesellschaft: Sie versorgt Haushalte und ist zentral im Verkehr, in Unternehmen und in der Kommunikation. In einem zunehmend digitalen und nachhaltigen Umfeld steigt die Nachfrage rapide an. Dieses Projekt ist Teil des Engagements von Swissgrid für ein flexibles, sicheres und intelligentes Übertragungsnetz, das den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.
Was sind die wichtigsten technischen Merkmale der Arbeiten?
Die bestehende, in den 1980er-Jahren verlegte Leitung wurde auf einer Länge von 2,8 Kilometern, von denen 2,4 Kilometer unter Wasser liegen, vollständig ersetzt. Für Swissgrid wurden sechs und für die SBB zwei neue Kabel verlegt, die für die Effizienz des Stromtransports und das reibungslose Funktionieren des Bahnnetzes von entscheidender Bedeutung sind. Gleichzeitig wurde ein Glasfaserkabel für den Datenaustausch zwischen der Region Lugano und dem Mendrisiotto verlegt.
Wie wurde das Projekt geplant?
Das Projekt wurde in mehrere Phasen unterteilt, um Unterbrüche in der Stromversorgung zu vermeiden. So konnten wir gezielt eingreifen und Störungen auf ein Minimum beschränken. Die Bauarbeiten dauerten etwa sechs Monate.
Was sind die grössten technischen Herausforderungen, mit denen Sie konfrontiert waren?
Eine der grössten Herausforderungen war die Verlegung der Kabel auf dem Grund des Luganersees. Die Kabel werden in spezielle Rohre eingelegt und auf Rollen von etwa 25 Tonnen transportiert. Wir mussten die Baustellenflächen auf ein Minimum reduzieren, da wir in einem Gebiet mit sehr begrenztem Platz gearbeitet haben. Eine einmalige Situation, die uns vor einige Probleme gestellt hat. Aber genau das machte dieses Projekt so einzigartig und spannend.
Wie hoch ist die geplante Investition für dieses Projekt?
Die Gesamtinvestition für Swissgrid beträgt 6,8 Millionen Franken. Sie ist nicht nur technisch notwendig, sondern eine bewusste Entscheidung für das Gemeinwohl. Projekte wie diese sind innovativ und reagieren auf neue Konsumgewohnheiten.
Mauro, last but not least: Gibt es jemanden, dem Sie für den Erfolg dieses Projekts danken möchten?
Auf jeden Fall. Ich möchte dem gesamten Swissgrid Projektteam für das Engagement, die Kompetenz und den Einsatz in jeder Phase der Arbeiten danken. Das Projekt war komplex, wurde aber mit grosser Professionalität angegangen. Ein besonderer Dank geht auch an die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die ein wichtiger Partner in diesem Projekt waren. Die Zusammenarbeit war hervorragend und stets lösungsorientiert. Und ich darf auch nicht unsere Lieferanten vergessen, die zur Verwirklichung eines so komplexen Projekts beigetragen haben. Es war wirklich Teamwork.