Netzprojekt Flumenthal – Froloo

Swissgrid plant zwischen Flumenthal (SO) und Froloo (Gemeinde Therwil, BL) eine Höchstspannungsleitung, welche die bestehende 145-kV-Verteilnetzleitung ersetzen wird. Diese neue Übertragungsleitung stärkt langfristig die Versorgungssicherheit des Grossraums Basel und der ganzen Schweiz.


Ihre Ansprechpartnerin für dieses Netzprojekt

Sandra Bläuer
Sandra Bläuer

Telefon +41 58 580 21 11
info@swissgrid.ch

Planungsgebiet
Planungsgebiet
Bestehende Leitung
Bestehende Leitung
Unterwerk
Unterwerk

Übersicht

  • Die bestehende 145-Kilovolt-Leitung zwischen Flumenthal und Therwil der IWB (Industrielle Werke Basel) soll durch eine 220-Kilovolt-Leitung ersetzt werden.
  • Die Spannungserhöhung zwischen Flumenthal und Froloo ist wichtig für die Versorgungssicherheit des Grossraums Basel.
  • Anfang April 2022 hat Swissgrid beim Bundesamt für Energie (BFE) das Gesuch zum Start des Sachplanverfahrens eingereicht. Das Verfahren zum Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL) ist zweistufig aufgebaut: In einem ersten Schritt wird ein Planungsgebiet festgelegt. Danach erarbeitet Swissgrid innerhalb dieses Gebiets mögliche Korridorvarianten inklusive Übertragungstechnologie (Erdkabel, Freileitung oder eine Kombination).
  • Das definierte Planungsgebiet verläuft von Flumenthal (SO) Richtung Norden bis nach Therwil (BL), der Standortgemeinde des Unterwerks Froloo.
  • Swissgrid empfiehlt drei mögliche Korridorvarianten. Bei allen wird eine Lösung angestrebt, welche die Siedlungs- und Schutzgebiete so wenig wie möglich tangiert. Im Fokus steht der Schutz von Mensch und Natur.
  • Im nächsten Schritt wird eine vom BFE eingesetzte Begleitgruppe die Korridorvarianten diskutieren und bewerten.
  • Voraussichtlich bis Ende 2023 setzt der Bundesrat den Korridor zwischen Flumenthal und Froloo und damit die Technologie der Leitung fest. Im Anschluss arbeitet Swissgrid das konkrete Bauprojekt aus und reicht das Plangenehmigungsgesuch bei der zuständigen Behörde, dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI), ein. Danach folgt eine öffentliche Auflage des Projekts.

Projekt

Ausgangslage

Die 33 Kilometer lange 145-Kilovolt-Leitung zwischen Flumenthal (SO) und Froloo (Gemeinde Therwil, BL) der IWB (Industrielle Werke Basel) soll durch eine 220 Kilovolt-Leitung ersetzt werden. Die neue Leitung ist Teil des Strategischen Netzes von Swissgrid, welcher damit die Planung obliegt. Die Höchstspannungsleitung zwischen Flumenthal und Froloo gewährleistet die Redundanz der Stromversorgung im Grossraum Basel und stärkt damit langfristig die Versorgungssicherheit der ganzen Schweiz.

Warum das Projekt nötig ist

Ein zentraler Aspekt dieses Projekts ist die Redundanz der Netze: Das Unterwerk Froloo ist für die Versorgung des Grossraums Basel zentral. Heute ist es im Stich an das Übertragungsnetz angeschlossen, also nur über eine einzige Leitung. Wenn diese Leitung ausfällt, fliesst kein Strom mehr zum Unterwerk, was die Versorgung Basels substanziell schwächen würde. Die Verteilung der Stromflüsse auf mehrere Achsen statt nur auf einige wenige oder gar eine einzige, wie es hier heute der Fall ist, erhöht die Netzstabilität. Die Verteilung der Energieflüsse auf mehrere Nord-Süd-Achsen erhöht zudem die Netzstabilität und trägt damit zur langfristigen Versorgungssicherheit des Grossraums Basel und der Schweiz bei. Deshalb braucht es die neue 220-Kilovolt-Leitung von Flumenthal nach Froloo.

Die heutige Verteilnetzleitung zwischen Flumenthal und Therwil führt über das Rüttelhorn.
Die heutige Verteilnetzleitung zwischen Flumenthal und Therwil führt über das Rüttelhorn.

Drei mögliche Korridorvarianten

Anfang April 2022 hat Swissgrid das Gesuch zum Start des Sachplanverfahrens beim Bundesamt für Energie eingereicht. Der Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL) ist das übergeordnete Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes für den Aus- und Neubau von Übertragungsleitungen. Das SÜL-Verfahren ist zweistufig aufgebaut:

Schritt 1: Zuerst werden Planungsgebiete erarbeitet, also geografische Räume in welchen die neue Leitung gebaut werden soll. Festgesetzt wird das Planungsgebiet durch den Bundesrat. Im Projekt Flumenthal – Froloo war der Spielraum für mehrere Planungsgebiete nicht ausreichend, weshalb sich Swissgrid gemeinsam mit den beteiligten Kantonen Basel-Landschaft, Solothurn, Bern und Jura auf ein einziges Planungsgebiet geeinigt hat. Dieses verläuft von Flumenthal (SO) Richtung Norden bis nach Therwil (BL), der Standortgemeinde des Unterwerks Froloo.

Schritt 2: Im Gesuch zum Start des Sachplanverfahrens macht Swissgrid eine Empfehlung für drei mögliche Korridorvarianten innerhalb des festgelegten Planungsgebiets. Bei Korridoren ist immer bereits die Übertragungstechnologie definiert, also ob die Leitung als Freileitung, als Erdkabel oder als Kombination davon geplant ist. Bei jedem Projekt arbeitet Swissgrid mindestens eine Korridorvariante je Technologie aus. Im Fokus steht dabei der Schutz von Mensch und Natur. Deshalb strebt Swissgrid Lösungen an, die Siedlungs- und Schutzgebiete so wenig wie möglich tangieren.

In diesem Projekt hat Swissgrid innerhalb des Planungsgebietes drei mögliche Korridore identifiziert, welche sich grösstenteils überschneiden. Zuerst wurde eine räumliche Übersicht erstellt, danach die Lage beurteilt und in einem dritten Schritt festgelegt, welche Gebiete sich – aus einer gesamtheitlichen Perspektive – für eine Leitung eignen und welche nicht. Gemeinsam mit verschiedenen Spezialisten und unter Berücksichtigung von Rückmeldungen durch Anspruchsgruppen wurden die Vor- und Nachteile der drei Korridore evaluiert.

Die drei Korridorvarianten im Überblick

1/4: Planungsgebiet
2/4: Korridor «Freileitung»
3/4: Korridor «Erdkabel»
4/4: Korridor «Kombination»
  • Korridor «Freileitung»
    Dieser Korridor überzeugt durch betriebliche Vorteile und vergleichsweise niedrige Kosten. Herausforderungen bieten die möglichst geringe Beeinträchtigung von Schutzgebieten, die schonende Einbettung der teilweise quer zu den Tälern verlaufenden Freileitung in die Landschaft sowie die Einhaltung der Abstände zu Siedlungen, Weilern und Einzelhöfen.
    Kosten: rund 60 – 80 Mio. CHF.
  • Korridor «Erdkabel»
    Diese Korridorvariante bietet die grösstmögliche Schonung von Siedlungen, Landschaft und Schutzgebieten zwischen Flumenthal und Therwil, mit Ausnahme der Waldgebiete, durch welche eine Schneise notwendig würde. Im Vergleich zu den beiden anderen Varianten ist ein Erdkabel teurer. Herausforderungen bieten weiter die geologischen Verhältnisse, welche hohe Ansprüche an den Tunnelbau stellen, die Schonung von Grundwasservorkommen sowie erhöhte Anforderungen an den Netzbetrieb.
    Kosten: rund 230 – 290 Mio. CHF.
  • Korridor «Kombination»
    Dieser Korridor entspricht grösstenteils dem Freileitungskorridor. Er weist dementsprechend vergleichbare Vor- und Nachteile auf. Die fünf Kilometer lange Kabelstrecke zwischen Froloo in Therwil und Ettingen entlastet die Siedlungsgebiete von Therwil, Reinach und Ettingen sowie das östlich davon gelegene Landschaftsschutzgebiet. Sie bringt aber die zusätzliche Herausforderung mit sich, das dortige Amphibienlaichgebiet nationaler Bedeutung grösstmöglich zu schonen.
    Kosten: rund 80 – 100 Mio. CHF.

Rückbau der alten Leitung

Das Projekt wird die Siedlungsgebiete zwischen Flumenthal und Therwil entlasten. Die neue Leitung wird mit möglichst grosser Distanz zu den Siedlungsgebieten geplant. Ausserdem wird die bestehende 145-Kilovolt-Leitung, welche teilweise mitten durch stark besiedelte Gebiete verläuft, nach Inbetriebnahme der neuen 220-Kilovolt-Leitung komplett zurückgebaut.

1/2
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Durch den Rückbau der bestehenden 145-kV-Verteilnetzleitung werden Ortschaften wie Herbetswil spürbar entlastet.

Die nächsten Schritte

Als Nächstes wird eine vom BFE eingesetzte Begleitgruppe die von Swissgrid evaluierten Korridorvorschläge diskutieren und bezüglich der Auswirkungen auf Raum, Umwelt, Technik und Kosten bewerten. Die Empfehlung der Begleitgruppe geht anschliessend in die öffentliche Mitwirkung. Voraussichtlich bis Ende 2023 setzt der Bundesrat den Korridor zwischen Flumenthal und Froloo und damit auch die Technologie der neuen Leitung fest. Im Anschluss arbeitet Swissgrid das konkrete Bauprojekt aus und reicht das Plangenehmigungsgesuch bei der zuständigen Behörde, dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI), ein. Danach folgt eine öffentliche Auflage des Projekts.

Terminplan im optimalen Fall. Sollte es Gerichtsverfahren geben, verlängert sich der Zeitplan um 2 bis 4 Jahre.

Aufzeichnung der Informationsveranstaltungen

1/1: Aufzeichnung der Informationsveranstaltung vom 28.06.2022 in Therwil (BL)

Downloads


Weiterführende Informationen

  • Bewilligungsverfahren

    Swissgrid ist für die Projektierung und Realisierung von Übertragungsleitungen zuständig.

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  • Emissionen

    Unseren Alltag können wir uns ohne zahlreiche elektronische Begleiter und Hilfsmittel kaum mehr vorstellen. Viel weniger sind wir uns allerdings bewusst, dass überall dort, wo Strom vorhanden ist, elektrische und magnetische Felder entstehen: auch bei Produktion, Transport und Verteilung von elektrischer Energie.

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  • Netztechnologien

    Ob eine Hochspannungsleitung als Freileitung gebaut oder in Form eines Kabels in den Boden verlegt werden soll, wird auf Grundlage objektiver Kriterien entschieden. Deshalb prüft Swissgrid bei jedem Netzprojekt Varianten mit Kabel und Freileitung.

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