Seit dem 5. November 2021 transportiert die 220-kV-Freileitung Fionnay – Riddes von Swissgrid wieder den Strom aus der Walliser Wasserkraftwerk Fionnay. Die Leitung wurde im März 2021 ausser Betrieb genommen, um den Bau von zwei neuen Masten in einer bodeninstabilen Zone oberhalb der Gemeinden Versegères und Prarreyer in «Le Diablay» am rechten Ufer der Dranse im Val de Bagnes zu ermöglichen (siehe Blog-Artikel vom 29. Juni 2021).

Die Fundamente der beiden neuen Masten 26 und 27 wurden unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten des Standorts entworfen. Besonders beeindruckende Bauarbeiten waren erforderlich, um den Kräften der Bodenbewegungen entgegenzuwirken und die Stabilität der Masten zu gewährleisten. Die vier Sockel der neuen Masten wurden mit je 20 m3 Stahlbeton verstärkt. Sie reichen bis in eine Tiefe von 6 m. Zusätzlich wurden sie durch quadratisch und kreuzförmig angeordnete Stahlbetonbalken versteift. An der Beschaffenheit des Geländes ist nichts zu ändern, doch diese Verbindungstechnik begrenzt unterschiedlich gerichtete Bewegungen der vier Sockel.

Die Instabilität im Gebiet wird weiterhin gemessen, die neuen Masten sind nun aber so gefertigt, dass sie der Beschaffenheit des Geländes in Zukunft gewachsen sind. Die neuen Masten sind zudem kompakter als die alten, wodurch sich die elektromagnetischen Felder reduzieren.

Die Spulen mit den Leiterseilen, Leitung Fionnay – Riddes, Herbst 2021
1/3: Die Spulen mit den Leiterseilen, Leitung Fionnay – Riddes, Herbst 2021
Die Monteure ziehen die Leiterseile ein
2/3: Die Monteure ziehen die Leiterseile ein
Einzug der Leiterseile
3/3: Einzug der Leiterseile

Der Transport des vom Kraftwerk Fionnay produzierten Stroms wurde während der Arbeiten nicht unterbrochen.

Es ist eine Aufgabe von Swissgrid, den Stromtransport von den grossen Produktionsanlagen hin zu den Verbraucherzentren im Schweizer Mittelland zu gewährleisten. Ein Kraftwerk wie das in Fionnay, das den Forces Motrices in Mauvoisin gehört, über mehrere Monate stillzulegen, ist schwer vorstellbar. Eine Lösung muss also vor Beginn der Arbeiten gefunden werden, um den Stromtransport weiter gewährleisten zu können. Die 220-kV-Freileitung Fionnay – Riddes von Swissgrid wurde zwar für fast neun Monate stillgelegt, zuvor war jedoch eine provisorische 65- und 220-kV-Leitung installiert worden. So wurde die ununterbrochene Stromproduktion des Kraftwerks ermöglicht. Die Bauarbeiten an den beiden Masten konnten durchgeführt werden, ohne dass der Stromtransport im Val de Bagnes unterbrochen werden musste oder die Sicherheit der Arbeiter auf der Baustelle gefährdet wurde.

Bau von zwei Masten der Höchstspannungsleitung Fionnay - Riddes

Die Verfügbarkeit der Höchstspannungsleitung für die Produktion garantieren

Die Planung von Wartungsarbeiten an einer Höchstspannungsleitung ist komplex und beginnt rund ein Jahr vor dem eigentlichen Start der Arbeiten. Die ständige Verfügbarkeit des Stromnetzes trotz der Wartungsarbeiten muss garantiert werden. Die Wartungsarbeiten werden im Vorfeld mit den verschiedenen Partnern von Swissgrid abgestimmt.

Oberste Priorität ist, eine Unterbrechung der Stromversorgung zu vermeiden. Wenn umfangreichere Arbeiten durchgeführt werden müssen, wie es bei der 220-kV-Leitung Fionnay – Riddes der Fall ist, gibt es verschiedene Lösungen. Die einfachste ist, die Leitung, an der gebaut wird, auf eine oder mehrere andere Leitungen in der Nähe mit gleicher oder höherer Spannung umzuleiten. Eine andere Variante, die eine komplette Stilllegung der Leitung ermöglicht, ist, Wartungsarbeiten an der Leitung mit nötigen Wartungsarbeiten am Kraftwerk abzustimmen.

Swissgrid geht hier seit kurzer Zeit einen neuen Weg und bedient sich bei bestimmten Wartungsarbeiten einer Methode und Technologie, die es ermöglicht, Wartungsarbeiten an Höchstspannungsleitungen auf sichere Weise durchzuführen, ohne den Stromtransport unterbrechen zu müssen (siehe Blog-Artikel vom 14. Oktober 2020).



Autorin

Marie-Claude Debons
Marie-Claude Debons

Communication Manager


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